Event Marketing Blog

Die 3 wichtigsten Messe-Alternativen

Geschrieben von Dr. Christian Coppeneur-Guelz | Donnerstag, 17. Februar 2022

Update: 04.11.2022

Messen sind vor allem im B2B Bereich ein sehr wichtiges Marketinginstrument für Unternehmen. Sie eignen sich zur Stammkundenpflege, Neukundengewinnung, Steigerung der Bekanntheit des Unternehmens oder einer Marke sowie zur Imagepflege bei den Teilnehmern einer Veranstaltung.

Doch aufgrund der immer wieder zurückkehrenden Einschränkungen durch das Coronavirus bedarf es Tools, um das Live-Marketing Ihres Unternehmens nicht zum Stillstand zu bringen. Glücklicherweise haben wir heutzutage viele weitere Möglichkeiten, Kontakt zu Kunden aufzunehmen – und zwar auf digitale Art und Weise. Dieser Blogbeitrag stellt drei solcher Alternativen vor.

Alternative #1: Livestreaming-Event veranstalten

Was kann ich mir unter einem Livestreaming-Event vorstellen?

Unter einem Livestreaming-Event können Sie sich vorstellen, dass ein Experte sein Wissen über Produkte, Dienstleistungen oder Services live vor einer Kamera präsentiert. Dabei können Zuschauer sich live in den Stream einschalten, um den Vortrag oder die Präsentation zu sehen. Dabei gibt es verschiedene Formen von Livestreaming-Events: Webcast, Webinars und viele weitere. Eingeschaltete Zuschauer haben die Möglichkeit, über eine Chatfunktion Fragen zu stellen oder auch die Präsentation zu kommentieren. Der Experte kann auf die Fragen und Kommentare antworten – auch so kann also der Austausch zu verschiedenen Inhalten entstehen.

 

Welche Vorteile hat ein Livestreaming-Event?

Wie bereits in dem obenstehenden Absatz erwähnt, ist ein Livestreaming-Event zum einen eine Alternative, um mit Teilnehmern des Livestreams in den Dialog zu treten. Durch direkte Kundenorientierung fühlt sich der Kunde gehört und gesehen. Der Experte hat die Möglichkeit auf gezielte Fragen zu antworten – genau wie im realen Dialog, kann hier allerdings leichter unerwünschte Fragen überspielen (ob er das auch tun sollte, ist eine andere Frage). Zum anderen hat ein Livestreaming-Event den Vorteil, dass mit einem Gespräch mehrere Menschen erreicht werden können. Während einer realen Messe spricht man in der Regel mit maximal zwei bis drei Menschen auf einmal. Im Livestreaming-Event kann man jedoch mit hunderten oder gar tausenden Menschen gleichzeitig sprechen. Der Arbeitsaufwand des Experten (wahrscheinlich jemand aus dem Sales-Team) sinkt also zunächst einmal.

Zudem kann man ein Livestreaming-Event (bspw. ein Webinar) auch aufzeichnen, im Nachhinein als Gated Content zur Verfügung stellen und so Leads generieren. Mehr dazu an späterer Stelle.

 

Was wird für ein Livestreaming-Event benötigt?

Für ein Livestreaming wird grundsätzlich nicht viel physisches Media-Equipment benötigt. Ein Laptop mit einer Kamera und einem Mikrofon reichen erstmal. Wichtig ist aber, dass Sie sich Gedanken darüber machen, welche Software Sie nutzen und auf welche Plattform Sie zugreifen. Es gibt verschiedene Anbieter, die verschiedene Softwaren anbieten. Die Funktionen mögen sich teilweise leicht unterscheiden, doch im Wesentlichen hat man überall die gleichen Möglichkeiten. Die Unterschiede liegen dabei eher auf der Kostenseite. Sie werden kostenfreie und kostenpflichtige Anbieter finden.

Ein Kostenpunkt könnte beispielsweise die Kapazität der Plattform, die Ihnen zur Verfügung gestellt wird, sein. Je mehr Zuschauer dazu in der Lage sein sollen, an dem Livestreaming-Event teilnehmen zu können, desto teurer wird es.

 

Worauf muss ich achten, wenn ich ein Livestreaming-Event veranstalten will?

Auch wenn ein Livestreaming-Event sich zu einem Dialog entwickeln kann, beginnt es meistens eher als Vortrag über Inhalte Ihres Unternehmens. Der Mitarbeiter spricht dabei beispielsweise ausführlich über ein Produkt, seine Vorteile, seine Anwendungsbereiche. Dabei sollte der Vortrag selbstverständlich inhaltlich korrekt und lückenlos präsentiert werden – langweilig sollte der Vortrag natürlich auch nicht sein. Wie bei Ihrem Messeauftritt benötigt es Media und Tools, um eine erfolgreiche  Marketingmaßnahme auf die Beine zu stellen.

 

Was muss ich bei einem Livestreaming-Event vorbereiten?

An erster Stelle steht hier der Inhalt. Machen Sie sich Gedanken darüber, was Sie sagen wollen und was Ihre Ziele sind. Sobald Sie sich inhaltlich über Ihre Botschaft im Klaren sind, müssen Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie diese vermitteln. Wollen Sie einfach in die Kamera reden, eine Präsentation abspielen oder doch lieber das Produkt (z.B. eine Software) in der Anwendung zeigen? Wenn Sie sich über das „wie“ klar sind, müssen Sie es dementsprechend vorbereiten.

Was in der Vorbereitung eines Livestreaming-Events auch ungemein wichtig ist, ist dass Sie es auch über Ihre Kommunikationskanäle ankündigen und fleißig Marketing für Ihre Veranstaltung betreiben. Egal, ob über Ihre Website, einen Newsletter oder die sozialen Medien – stellen Sie sicher, dass die Leute, die Sie erreichen wollen, auch von seiner Existenz wissen und teilnehmen können.

Ein weiter wichtigerer Punkt in der Vorbereitung eines Livestreaming-Events ist, dass Sie überprüfen, ob und wie gut alles funktioniert. Kann man Sie bei der Übertragung gut sehen oder ist das Bild sehr verpixelt oder sogar schwarz? Kann man Sie gut hören oder gibt es ein Echo im Ton? Das sind Sachen, die sehr wichtig sind, denn mit einem verschwommenen Bild oder schlechtem Ton wird Ihre Botschaft nicht optimal vermittelt. Im Zweifelsfall wird sie gar nicht übermittelt, weil die Zuschauer genervt sind und schnell wieder abschalten.

 

Alternative #2: Virtuelle Messe/ Digital Twin

Was ist ein Digital Twin?

Ein Digital Twin, also ein digitaler Zwilling, ist eine digitale 1:1-Kopie eines realen Gegenstands. Im Event-Management ist damit vor allem die digitale Kopie eines realen Messestands gemeint. Der Messestand eines Ausstellers wird dabei virtuell in einem digitalen Umfeld live dargestellt. Dabei kann es sich entweder um eine reine Abbildung des Stands eines Messeauftritts handeln, was jedoch auch möglich ist, ist die zusätzliche Erweiterung des Messestands. Durch das digitale Umfeld gibt es neue Möglichkeiten, wie beispielsweise die Einbindung von Videos, Websites und weiteren Dingen.

 

Wo finden Digital Twins Anwendung?

Für digitale Zwillinge gibt es immer mehr Anwendungsbereiche. Zum einen kann man den Digital Twin auf der eigenen Website abbilden. So können Sie das Messeerlebnis Ihrer Kunden erweitern und ihn vor, während, nach oder sogar ganz und gar losgelöst von einer analogen Veranstaltung einsetzen.

Doch Sie können den Digital Twin nicht nur auf Ihrer eigenen Website nutzen. Mittlerweile gibt es auch immer mehr digitale Veranstaltungsformat wie beispielsweise virtuelle Messen. So können Sie Ihren virtuellen Messestand auch auf unternehmensfremden Plattformen nutzen und so auch einfacher Kontakt zu unternehmensfremden Menschen herstellen.

 

Welche Vorteile hat ein Digital Twin?

Ein Vorteil, der bereits erwähnt wurde, ist, dass die digitalen Messestände zusätzlich mit digitalen Hilfsmitteln und Tools erweitert werden können. So können Sie zum Beispiel produktbezogene Videos oder andere Arten von Inhalten und Media einbinden. Außerdem können Sie es so einstellen, dass virtuelle Besucher beispielsweise durch den Klick auf ein Produkt direkt zum Bestellformular Ihrer Plattform gelangen. So schaffen Sie nicht nur eine 1:1-Kopie Ihres Messestands, sondern auch zusätzliches Potenzial der Kommunikation durch die digitale Erweiterung des Umfelds.

Ein weiterer Vorteil des Digital Twins ist, dass ein virtueller Messestand 365 Tage im Jahr geöffnet hat und immer live besucht werden kann (vorausgesetzt Sie schaffen die entsprechenden Möglichkeiten). So ist niemand durch terminliche Einschränkungen verhindert, Ihrem Messeauftritt einen Besuch abzustatten. Doch nicht nur die zeitliche Barriere wird durch die Virtualisierung des Messestands überwunden, sondern auch die geografische. Dadurch ergibt sich globales Potenzial: von überall kann der digitale Messestand besucht werden – Voraussetzung ist ein Internetzugang.

Auf diese Weise wird zum einen der Zugang für mehr Menschen ermöglicht, zum anderen können die negativen Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden. Nicht nur weil Besucher nicht extra anreisen müssen, um den Messestand zu sehen, auch bei der Erstellung des Messestands wird es umweltfreundlicher.

 

Wie wird ein Digital Twin erstellt?

Auch wenn der Digital Twin die 1:1-Kopie eines realen Messestands ist, bedeutet das nicht, dass zuerst ein realer Messestand auf einer Veranstaltung physisch hergestellt werden muss, um einen Digital Twin zu erstellen. Die Design-Konzepte der Aussteller so gut wie aller Messestände werden mittlerweile ohnehin digital erstellt. Diese Erstellungsdatei kann problemlos zu einem virtuellen Messestand konvertiert werden. Digitale Messestände können deshalb meist schneller hergestellt werden als ihre realen Gegenstücke und benötigen sogar weniger Manpower. Dadurch sinkt der Planungsaufwand, auch die Herstellkosten werden reduziert.

 

Studio VirtualShow

Studio VirtualShow ist ein Tool, das alles rund um den Digital Twin möglich macht. Mit Studio VirtualShow können Sie schnell und einfach virtuelle Messestände erstellen und diese digital erweitern. Verknüpfen Sie Ihren Messestand mit Videos und Fotos Ihrer Produkte, verlinken Sie direkt am Messestand auf Ihre Website und machen Sie Ihren Messestand auf diese Weise zu einem interaktiven Erlebnis. Den Studio VirtualShow Messestand können Sie auf Ihrer eigenen Website einbinden, wo dieser aus einer 360°-Ansicht heraus betrachtet und auch bewegt werden kann. So holen Sie das Messeerlebnis auf Ihre Website.

 

Alternative #3: Leads mit Gated Content generieren

Was ist Gated Content?

Unter Gated Content versteht man Inhalte, die einem Rezipienten im Austausch mit seinen Daten auf einer Plattform, wie der Unternehmenswebseite zur Verfügung gestellt. Meistens handelt es sich dabei um Whitepaper. Case Studies, Webinare, Präsentationen und vieles mehr. Bevor man diesen Content herunterladen bzw. konsumieren kann, muss man ein Formular mit seinen Kontaktdaten absenden. So sind die Inhalte zwar kostenlos – aber eben nicht umsonst.

 

Welche Vorteile bringt Gated Content?

Zu erst einmal das Offensichtliche: Sie können damit Leads generieren.  Die Person gibt Ihnen bereitwillig ihre aktuellen Daten, um Ihre Inhalte lesen zu können. Je nachdem womit sich Ihre Inhalte beschäftigen, gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Lead an Ihren Produkten/Dienstleistungen/Services sehr interessiert ist. Denn um mehr Informationen darüber zu bekommen, hat er Ihnen immerhin seine Daten mit Ihnen geteilt.

Durch qualitativ hochwertigen Content ergeben sich aber noch weitere Vorteile. Vielleicht haben Sie Ihr Whitepaper in einem tadellosen Fazit geendet, dass einer Ihrer Leser für so aufschlussreich hält, dass er es gerne auf sozialen Netzwerken wie LinkedIn & Co. teilt. So können Sie den positiven Effekt genießen, den digitale Güter meist mit sich bringen: Sie erstellen ein einziges Mal Content (ein digitales, immaterielles Gut), dass unendlich oft geteilt werden kann, ohne dass weitere Kosten für Sie entstehen. Die variablen Kosten tendieren gegen null und je öfter der Content heruntergeladen wird, desto günstiger war rückblickend die Content-Erstellung.

Doch nicht nur in den sozialen Medien wird Ihr Unternehmen oder Ihre Marke dadurch gestärkt. Auch im Suchmaschinen-Ranking wird sich guter Content positiv auswirken.

 

Was muss sich bei der Content-Erstellung beachten?

Der wohl wichtigste Punkt ist die Qualität Ihres Contents. Bemühen Sie sich qualitativ hochwertige Inhalte zu schaffen, damit keiner Ihrer Rezipienten frustriert ist und sich darüber ärgert, Ihnen seine Daten anvertraut zu haben. Die höchste Priorität hat dabei die inhaltliche Qualität des Contents – ganz nach dem Grundsatz „content leads design“. Das bedeutet aber nicht, dass das Design vernachlässigt werden sollte. Bemühen Sie sich auch darum, dass Ihr Content ansprechend designt ist.

Ein weiterer wichtiger Grundsatz bei der Erstellung von Gated Content ist Exklusivität. Stellen Sie sicher, dass der Content nur bei Ihnen erhältlich ist. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der Suche nach Informationen zu einem bestimmten Thema und finden dazu einen Blogbeitrag von Unternehmen X und ein Whitepaper (Gated Content) von Unternehmen Y. Dann werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erst den Blogbeitrag lesen, bevor Sie sich etwas herunterladen, für das Sie zunächst Ihre Daten abgeben müssen.

 

Fazit

Machen Sie sich Gedanken und entwickeln Sie eine Strategie, wie Sie die Verluste, die für Sie als Aussteller durch Ausfälle von Messen entstehen, kompensieren können. Das wichtigste dabei ist: stecken Sie den Kopf nicht in den Sand, machen Sie weiter. Alternativmöglichkeiten zur Leadgenerierung von Teilnehmern auf Messen gibt es reichlich. Finden Sie die optimale Lösung für Ihr Unternehmen und fangen Sie an.